Lang lang haben wir nichts von uns hören lassen. Es waren ver-rückte Zeiten. Zuerst wurde unsere Homepage gehackt und vieles war für immer verloren. Dann haben wir sie provisorisch wieder aufsetzen lassen und unsere Programme geplant, dann war der Lockdown. Erstmal war alles abgesagt. Wir haben die Zeit genutzt um umzuziehen vom bayrischen Wald ins wunderschöne Allgäu. Dort haben wir ein altes Schullandheim gefunden mit 3,5 Hektar Land dabei und da sind wir seit August mal mehr mal weniger fleißig am werkeln. Es ist eine aufregende Zeit.

Ich persönlich darf viel wachsen um der Vision und dem Projekt gerecht zu werden, das ist oft schmerzlich schön. Wir planen und gestalten ein neues Naturcamp mit unterschiedlichen Unterkunftsmöglichkeiten. Wenn alles gut geht kommt im Sommer ein Ausbilder zu einem Erddom-Bau-Workshop. Wir haben ein neues Tipi und unsere Pfadfinder-Jurte steht ebenfalls.

Wir kamen so richtig viel in Kontakt mit den Behörden, um all das, was uns vorschwebt, zu verwirklichen – was unsererseits viel Geduld und Vertrauen erforderlich machte. Der bürokratische Prozess dauert oft sehr lange und widerspricht sich häufig. Vor allem im Bezug auf das Haus, wo hoffentlich demnächst die Großbaustelle losgeht, hat uns das  große Hingabe abverlangt. Wir planen ein neues erhöhtes Dach, um einen wunderschönen Seminarraum zu schaffen und die haushaltstechnische Nachrüstung, damit wir den gegebenen Bestimmungen entsprechen: Elektrik, Heizung, Brandschutz etc. Spannend, was es da alles zu entdecken gibt.

Ich mache gerade vieles zum ersten Mal, das macht das Leben sehr lebendig. Was mich freut ist, dass momentan viele Freunde zu Besuch kommen und ihren Urlaub hier verbringen, damit wird eine große Sehnsucht von mir gestillt, einen Ort zu erschaffen an dem die Menschen gerne sind. Es fühlt sich so gut an wieder so viel Kreativität fließen zu lassen und so viele Projekte anzugehen, die wir verwirklichen wollen, angefangen vom Solar-Dörrer über ganz viele Hügelbeete hin zum Frauenritualplatz und vieles mehr. Ich hoffe nur, dass auch bald von Regierungsseite dem nichts mehr entgegen steht und so dieser Platz ganz lebendig werden kann.

Auf der anderen Seite war die erzwungene Auszeit auch ein Geschenk, es nahm den Druck von mir, mit der Selbstständigkeit funktionieren zu müssen, mich ganz mir und meiner Innenschau widmen zu können. Es gab mir viel Zeit noch einmal meine Vision zu überprüfen und mit ihr zu wachsen, ihr einen Feinschliff zu geben. Meine Werte zu überprüfen, innezuhalten und mich immer wieder aufs neue zu fragen: „was will ich wirklich wirklich“. So habe ich mich bewusst entschieden, nicht ins Online-Business einzusteigen, auch wenn ich vieles daran faszinierend finde, es entspricht nur nicht meinem Wesen und meinen Bedürfnissen. Auch habe ich mich getraut nun das Angestelltenverhältnis komplett aufzugeben und mich ganz meiner Selbstständigkeit zu widmen – auch wenn es scheinbar ein ungünstiger Moment ist. Doch bei jedem Vorstellungsgespräch und der Möglichkeit zum Probearbeiten habe ich gemerkt, dass ich mich selbst und meinen Ruf verraten würde, wenn ich diesen Kompromiss einginge, sei es auch nur für kurze Zeit. So habe ich im Moment keinerlei Einnahmen und kann an meinem Vertrauen arbeiten, dass zur richtigen Zeit Geld zu mir fließen wird. Mit dem Thema Geld habe ich mich ebenfalls intensiv auseinandergesetzt, und viel für mich erkannt, wie es zum Beispiel mit dem Thema Selbstliebe zu tun hat und ganz viel mit Freiheit und Macht.

So durchlaufe ich viele Prozesse und freue mich nun endlich wieder nach außen zu gehen, mich mit dem was ist zu zeigen, euch an den Fortschritten und Veränderungen teilhaben zu lassen und hoffentlich auch ganz bald euch lebendig, live und in Farbe gegenüberzustehen und mit euch gemeinsam zu erforschen, auszuprobieren, sich zu fühlen und lebendig zu sein.